„The Heart of the Warrior“ (im orig. „El Corazón del Guerrero“) 1999
Regie: Daniel Monzón
„The Heart of the Warrior“ ist ein spanisches Fantasy-Abenteuer, das die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verwischt. Im Zentrum des Films steht die Figur Ramón, ein 16-jähriger Junge aus Madrid, der sich in die Fantasy-Welt seines Rollenspiels flüchtet. Als der Krieger Beldar erlebt er Abenteuer, die realweltliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Der Film beginnt in einer Fantasy-Welt, in der Beldar und die Amazone Sonja versuchen, einen herzförmigen Edelstein aus der Krypta des bösen „Ordens der 1000 Augen“ zu stehlen. Nachdem Beldar verletzt wird, erwacht er im Körper des jungen Ramón in Madrid. Während Ramóns Mutter nachts arbeitet, spielt er mit Freunden auf dem Dach eines Hotels Rollenspiele, in denen er als Beldar agiert.
Die Geschichte exploriert die psychologischen Effekte von Rollenspielen und wie diese zur Bewältigung oder Flucht aus der Realität genutzt werden können. Ramóns Identifikation mit Beldar wird so stark, dass er beginnt, Visionen zu haben und die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit verschwimmen. Sein Versuch, im realen Leben mutig zu sein, führt dazu, dass er vom Dach eines Hotels in einen Pool springt, was die Überlappung von Realität und Fantasie verdeutlicht.
Ramóns Abenteuer führen ihn zu absurden und gefährlichen Handlungen, wie dem versuchten Attentat auf einen politischen Kandidaten, was er aus einer Verwechslung heraus unternimmt, da er glaubt, einen bösen Hexer töten zu müssen. Diese Verwechslung spiegelt die Verwirrung in Ramóns Geist wider und führt zu seiner Verhaftung. Am Ende des Films landet Ramón in der Psychiatrie, wo er weiterhin in seiner Fantasiewelt lebt.
Mein Fazit – „The Heart of the Warrior“ ist ein unterhaltsamer und nachdenklicher Film, der nicht nur Fantasy- und Abenteuerfans ansprechen wird, sondern auch Zuschauer, die sich für die psychologischen Aspekte der Identitätsbildung in virtuellen Welten interessieren. Mit einer Mischung aus Humor, Spannung und einer Prise Sozialkritik bietet dieser Film einen vielschichtigen Einblick in das menschliche Bedürfnis nach Eskapismus und die daraus resultierenden Konsequenzen für das persönliche Leben.
