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LARP Film Rezension – The Gamers 2002

 „The Gamers“ 2002

„The Gamers“, ein Indie-Fantasyfilm aus dem Jahr 2002, unter der Regie von Matt Vancil, ist ein charmantes und witziges Werk, das das Herz von Rollenspiel-Enthusiasten höherschlagen lässt. Der Film, besetzt mit Matt Cameron, Chris Duppenthaler und anderen Mitgliedern der Rollenspielgruppe Dead Gentlemen Productions, bietet einen humorvollen Einblick in die Welt des Tischrollenspiels und die damit verbundenen Eskapaden.

Der Film folgt einer Gruppe von College-Studenten, die leidenschaftlich das Rollenspiel „Dungeons & Dragons“ ähnliche Spiele spielen. Die Besonderheit von „The Gamers“ ist die Verschmelzung der realen Welt der Spieler mit der Fantasiewelt ihrer Charaktere. Während die Spieler am Tisch sitzen und ihre Züge planen, zeigt der Film parallel die Abenteuer ihrer Charaktere in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt. Diese Parallelhandlung führt zu zahlreichen komischen Situationen, in denen die alltäglichen Probleme der Spieler ihre Entscheidungen im Spiel beeinflussen und umgekehrt.

„The Gamers“ beleuchtet auf unterhaltsame Weise, wie Rollenspiele als Medium zur Flucht aus der Realität dienen können, aber auch, wie sie soziale Interaktion und kreatives Denken fördern. Der Film zeigt, wie die Spieler durch ihre Charaktere Aspekte ihrer Persönlichkeit erkunden, die im realen Leben möglicherweise unterdrückt oder nicht realisierbar sind. Diese Darstellung bietet Einblicke in die psychologische Bedeutung von Rollenspielen als sicherem Raum zur Erprobung verschiedener Identitäten und Strategien.

Regisseur Matt Vancil nutzt die niedrige Produktionsqualität des Films zu seinem Vorteil, indem er die oft improvisierte und ungezwungene Natur des Rollenspiels hervorhebt. Die filmische Umsetzung, die zwischen den realen Spielern und ihren fantasievollen Charakteren wechselt, spiegelt die doppelte Realität wider, die Rollenspieler erfahren. „The Gamers“ parodiert auch typische Rollenspiel-Klischees, was zu einer humorvollen Kritik sowohl an den Spielmechaniken als auch an den Spielkulturen führt.

Mein Fazit – „The Gamers“ ist ein zweischneidiges Schwert, wenn man einen tieferen Einblick in diese Subkultur gewinnen möchte. Der Film bietet eine amüsante und zugleich aufschlussreiche Darstellung der Dynamik innerhalb einer Rollenspielgruppe und der parallelen Welten, die sie kreieren. Mit seiner Darstellung und selbstreflexiven Art ist „The Gamers“ eine Hommage an das Rollenspiel und ein Kommentar zu den Beziehungen und Herausforderungen, die innerhalb dieser Gemeinschaft entstehen können. Man kann diesen Film mit einem Augenzwinkern genießen, muss sich aber die einseitige Sichtweise auf eben genau diese eine Spielergruppe vor Augen halten.

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